Wir halten Milchkühe - das heisst, wir fokussieren uns auf die Milchproduktion. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen. Von all diesen Kälbern behalten wir jährlich maximal vier weibliche Kälber zur Aufzucht. Die restlichen Kälber möchten wir in Zukunft selber ausmästen und in Form von Mischpaketen direkt vermarkten. Kälber von Hochleistungs-Milchrassen lassen sich schlecht mästen, weshalb wir bewusst auf die Zweinutzungsrasse setzen.
Unsere (Rauch-)würste sind aus Kuhfleisch. Es stammt von Kühen, die wegen Altersschwäche oder aus gesundheitlichen Gründen geschlachtet werden mussten.
Auf Grund der Zucht von langlebigen Kühe, geht die Anzahl an Schlachtkühen pro Jahr langsam zurück. Dafür haben wir nun einen eigenen Muni in der Herde, den wir durchschnittlich nach eineinhalb bis zwei Jahren schlachten und zu Hackfleisch und Würsten verarbeiten.
Die Laufenten beugen im Garten einer Schneckenplage vor und lesen Kohlweissling-Raupen ab. Im Gegensatz zu Pommerenten fressen sie den Salat nicht (jedoch die Körner von Ausfallgetreide). Wir trainieren sie nun auf das Ablesen der Kartoffelkäfer - die abgelesen Käfer im Wasserbecken fressen sie schon. ;-)
Seit unserem ersten Tag auf dem Hof, sind wir daran, die Fütterung umzustellen, weil wir möglichst mit dem Futter vom Hof und Überresten aus der Umgebung auskommen möchten. Ackerflächen, auf denen pflanzliche Produkte für die menschliche Ernährung angebaut werden können sollen nicht für die Produktion von Tiernahrung eingesetzt werden - deshalb möchten wir in naher Zukunft ganz auf Kraftfutter verzichten. Bereits seit 3 Jahren verzichten wir vollkommen auf Soja. Als Eiweiss-Futtermittel setzen wir Luzerne-Weisskleewürfel ein - diese werden in der Fruchtfolge auf einem Ackerbaubetrieb angebaut als "Kunstwiese". Daneben setzen wir Mühlennebenprodukte, Zuckerrübenpellets (Nebenprodukt der Zuckerherstellung) und im Herbst wenig Ganzpflanzenmaiswürfel ein.
Unsere Kälber dürfen nach der Geburt bei der Mutter bleiben, solange sie nicht überall im Stall koten und urinieren - ca. 1-3 Tage - danach müssen sie in die Kälberbox. Dort holen wir sie 2 (bis 3) mal pro Tag, damit sie an ihrer Mutter oder an einer Amme trinken können. Seit 2021 müssen wir keine Milch mehr wärmen und keine Kälbernuggi mehr waschen. Die Umstellung ist nicht mit allen Kühen gelungen, doch unterdessen klappt's mit allen. In der ersten Woche säugen die Kälber immer an ihren Müttern, danach an jenen Kühen mit erhöhten Zellzahlen (chronische Euterentzüngungen). Als angenehmen Nebeneffekt, konnten wir schon manches Euter "sanieren", d.h. die chonischen Entzündungen sind durch das schonende Melken der Kälber verschwunden.
Unsere Kälber erhalten über 6 Monate Milch an einer Amme, zu Beginn so viel sie möchten, danach bis Ende vom 4. Monat mindestens 6 Liter. Die letzten zwei Monate je nach Angebot, jedoch mindestens 4 Liter pro Tag.
Wir freuen uns auf jenen Tag, wo uns eine Abkalbebox zur Verfügung steht, wo Mutter und Kalb zusammen die erste Woche verbringen können (ohne, dass wir im ganzen Stall Urin und Kot aufwischen müssen).
Seit Juli 2022 werden alle erwachsenen Tiere bei uns auf dem Hof getötet und erst danach mit einem Spezialanhänger zum Schlachthof transportiert. Sie sterben nun unter Neugier und völlig stressfrei. Alle Jungtiere, die wir selbst vermarkten, werden auch bei uns auf dem Hof getötet. Unser Ziel ist es, die Direktvermarktung von Fleisch so stark auszubauen, damit wir mit einem Partnerbetrieb zusammen alle Tiere ausmästen, auf einem der Höfe die Hoftötung durchführen und danach direkt an unsere Kunden verkaufen.
Mit einem Stier in der Herde werden brünstige Kühe zuverlässig erkannt. Zudem bringt der Stier die Zyklen der Kühe in Gang, auch wenn er noch zu klein ist, um eine Kuh zu deken. Die Haltung von Stieren ist mit Risiken verbunden, da Stiere sehr temperamentvoll sind. Wir nehmen regelmässig junge Stiere nach, es kann jedoch trotzdem sein, dass wir eine "Lücke" haben und unsere Kühe künstlich besamen müssen. Auch um "frisches Blut" in die Herde zu nehmen, ist die künstliche Besamung ideal.
Wir träumen bereits seit Anbeginn vom Laufstall - die Entwicklung vom Projekt brauchte seine Zeit. Nach wie vor ungewiss ist die Finanzierung: Wir sind auf viele tolle Menschen angewiesen, die uns helfen, unsere Lebensqualität und die unserer Kühen enorm zu verbessern. Wir zählen auf euch!